RĂĽckblick

Wie fing es an mit der Fachschaft Musik an der Integrierten Gesamtschule Neumünster im Jahre 1971 – es scheint, als ob die Anfänge aus heutiger Sicht etwas im Dunkeln liegen:

Fest steht jedenfalls, dass der Musikunterricht zunächst in zwei Innenräumen ohne Tageslicht im 2. Stock des 1. Bauabschnitts stattgefunden hat.

Man wollte mit dieser Raumlösung die akustische „Belästigung“ der anderen Klassen möglichst gering halten, denn es ging zu diesen Zeiten vor allem darum, mit den SchĂĽlern „KLĂ„NGE“ zu entdecken – vermutlich auch praktisch…..

Auf jeden Fall war es Maren Rothgänger, die das Raumkonzept des jetzt noch existierenden Musikbereichs entwarf und es hat vermutlich einer gewaltigen Kraftanstrengung bedurft, die sofort vorhandenen Kürzungspläne, -wünsche abzuwehren.

Frau Rothgänger bekam Unterstützung vom jungen Wolfgang Behrend, der seine Ausbildung an der Schule durchlief. Neben ihm waren etliche andere Kollegen im Musikbereich aktiv, mit wenigen Stunden – als Neigungslehrer: Günther „Teddy“ Richter (Latein und Religion), Eddi Braunsburger, Hertha Nötzold, Dagmar Fallet machte eine Zusatzausbildung zur Musiklehrerin.

Es gab einen Chor, Flötengruppen, es wurde getrommelt und es fanden sich Bands, mal von oben geplant, mal mehr oder weniger spontan unter Schülern – wie heute auch.

Besonders mit Klaus Friedrich gewann die Bandarbeit an Fahrt. Schulbands und die privaten Band „Morgenlatte“ wurden schon mal zusammen gewürfelt und auf diversen Konzertveranstaltungen, genannt „JeKaMi“ wurde heiße Musik dargeboten.

Zusammen mit weiteren Kollegen etablierte sich die Lehrerband „Stress-Band“ – Songs mit gesellschaftspolitischem Inhalt, regelrechte „Kampflieder“, geschrieben von Heri Friese, entstanden. Zur allerersten Abi-Fete hatte sie ihren ersten umjubelten Auftritt.

Erhard Schmidt, Keyboards – Heri Friese, Klaus Friedrich, Gitarren – Volker Schmidt-Wenghofer (später Volger), Bass – Reinhard Richter, Drums – Dagmar Fallet (später Volger), Flöte, Percussion – Wolfgang Behrend, Gesang, später E-Bass.

Apropos Gesang: ein kurzes Gastspiel gab Jochen Maas – man erzählt sich, dass dieser besonders gern die Mensa-Damen mit seinem sonorem Bass beeindruckte. Jochen zog es dann eher zur Bühne – nach einem Gastspiel am Theater Kaiserslautern verliert sich seine Spur.

1984 kam Christian Schröder an die Schule: frisch von der Ausbildung wurde er erst mal mit vier achten Klassen versorgt!!!! – zum Glück gab es Wolfgang Bn, der ihm mit Rat und Tipps zu Seite stand. Klaus Friedrich hatte noch seinen Platz im Stützpunkt, im ständigen Auseinandersetzungen mit dem Landesbesoldungsamt und der Schulleitung – mit der Musik von Bruce Stringsteen konnte er wunderbar relaxen.

Dagmar Fallet und Heri Friese waren wöchentlich Gäste im Stützpunkt, sie unterrichteten als Neigungslehrer im 5.-7. Jahrgang.

Gemeinsam setzte man mit Erfolg freie Zeiten für die Neigungsgruppen während der Mittagszeiten durch, mit Mühe konnten Schüler und Schülerinnen überzeugt werden, dass es durchaus sinnvoll sei, eine AG ein ganzes Schuljahr lang zu besuchen.

Es wuchs der Wunsch nach anderen AuffĂĽhrungsformen: beim JeKaMi konnte jeder mit seinem Instrument auftreten – allerdings hatten die Abende eher einen Happening-Charakter:

Zuhören und die Leistung des Vortragenden durch wohlwollendes Schweigen während des Vortrags zu wĂĽrdigen war nicht angesagt……

Im weiteren Verlauf bildeten sich mehr Musikgruppen:

neben Bands (von Heri Friese und Klaus Friedrich angeleitet) existierte eine rege Gitarrenarbeit (Wolfgang Behrend) kamen neue Gruppen hinzu:

es wurde ein Unterstufenchor gegründet, zunächst nur wenige Schülerinnen bildeten den Oberstufenchor, für Instrumentalisten gab es die Bläsergruppe „Tröööts“.

Etwas ganz Neues gab es fĂĽr Erwachsene: der Eltern-Lehrer-Chor (ELCH)

Der Unterstufenchor führte regelmäßig kleine Kantaten auf, die teilweise mit szenischen Elementen versetzt waren.

Swinging Samson – der Gockel-Rag – Sweeney Todd, der Barbier – Käpt’n Noahs schwimmender Zoo – Graf Dracula – Die Seefahrt nach Rio –

Die Dampflopstory – „Mr. Punch“ (Prowo mit Petra Koglin)

Bläsergruppe und Chöre wurden zu kleinen Auftritten gebeten: da gab es die Wiedereröffung eines Autohauses, eine Aktion bei Hertie (jetzt Karstadt-Gebäude), einen Auftritt im Lehrerseminar im Mühlenhof.

Nachdem Silke Schrank einige Zeit die Musik verstärkt hatte, kam Angela Lins an die Schule. Sie übernahm den Unterstufenchor, war als weitere Lehrkraft in der Oberstufe ein und engagierte sich in der Musical- und Chorarbeit.

Schon vorher war mit Tilmann Weiherich ein theatererfahrener Deutsch-Kollege an die Schule gekommen, der sich besonders bei Musicals auskannte.

Zusammen mit Christian Schröder und später Uli Eichmann bildete sich ein unschlagbares, kreatives Team in Sachen Musicalproduktion:

Eine Bühne wurde konzipiert und in mühevoller, zeitraubender Arbeit zusammen mit dem Hausmeister Jürgen Hansen aufgebaut, der Hörsaal wandelte sich zum Theatersaal, regelmäßig wurden abendfüllende Werke aufgeführt, die Schule war schnell überregional bekannt für die überragenden Theater- und Musicalaufführungen – hier nur die Musicals:

Fiesta – König Drosselbart – Ali Baba – Florian auf der Wolke – Till Eulenspiegel – HAIR – Orpheus in der Unterwelt – Tabaluga – Linie 1 – Rocky Horror Picture Show – Tabaluga und Lili – Kaufhaus des Lebens – ZOFF – die Geld-Revue – Knasterbax und Siebenschütz – High School Life – die Traumreise – das Gespenst von Canterville – Non(n)sense – Pinkelstadt – Jesus Christ Superstar – Pinkelstadt – Love and Crime.

Gerne erinnern wir uns an die Unterstützung durch Petra Kraken (Gudat), Regine Scheu, Bärbel Naulin, Iris Torwegge, und Elke Hansen – Vielen, vielen Dank!!!!

Als weitere personelle Verstärkung der Fachgruppe erwies sich Uli Eichmann,ein ausgewiesener Fachmann für Big-Band Arbeit.

In kurzer Zeit wurde aus der Bläsergruppe „Tröööts“ die Big-Band „bigs“.

Später erfolgte die Ausgliederung der semiprofessionellen Gruppe „Jazzigs“.

Mit beiden Gruppen begann eine rege Konzerttätigkeit, die bis heute anhält.

Seit 4 Jahren nun ist Katharina Himmel zum Musik-Team dazu gestoĂźen: neben ihrer breit gefächerten Chorarbeit in den unteren und mittleren Jahrgängen hat sie mit „Annie“ und „König Keks“ zwei tolle freche Musicals auf die Beine gestellt……

Weitere Informationen auf www.igs-theater.de

Die oben genannte Veranstaltungsreihe „JeKaMi“ lief zunächst weiter, wurde im Laufe der Jahre aber abgelöst durch regelmäßige Weihnachts- und Sommerkonzerte.

Die Weihnachtskonzerte finden nun seit Jahren in der Anscharkirche statt, die Sommerkonzerte wurden zum „IGS OPEN AIR“, mal auf der Mensaterrasse, mal auf der Wiese hinter dem Schulgebäude.

Bei beiden Konzertterminen bitten die Musiker alle musikalisch aktiven Gruppen der Schule um ihre Mitwirkung, so dass jedes Mal ein breit gefächertes Bild der musikalischen Arbeit dargestellt werden kann.

Das OPEN AIR wird zunehmend zu einem sommerlichen Schulfest, es engagieren sich der Gulde-Verein, der Elternfonds, der BĂĽcherflohmarkt; manchmal sind akrobatische VorfĂĽhrungen der Sportklassen zu erleben – dann wird auch schon mal gemeinsam eine FuĂźball Länderspiel angeschaut.

Nicht unerwähnt bleiben sollen die regelmäßigen Auftritte bei den Regional- und Landesbegegnungen „Schulen musizieren“ im ganzen Land.

Das Orchester findet sich seit 8 Jahren zum „Orchesterprojekt“ mit 2 weiteren Ensembles aus Lübeck und Eutin zusammen:

Nach der Einstudierung, der Festigung während einer gemeinsamen Probenfahrt, finden jeweils drei Konzerte in den beteiligten Schulen statt.

Zwei besondere Erinnerungen verbinden sich mit der Jahrtausendwende:

  • 1999 die Teilnahme des Oberstufenchors an der Bundesbegegnung „Schulen musizieren“ in Ingolstadt und –
  • 2000 die Reise von Big Band und Chor nach Peking, initiiert und organisiert durch Stefan Knoll….

Es gäbe hier noch viel mehr zu berichten, aber hier weiter zu schreiben, würde bedeuten, den Speicher unseres Servers schwer zu belasten.

Wir Musiker/Theaterleute danken allen jemals bei uns aktiven Ehemaligen, dass sie klaglos alle MĂĽhen auf sich genommen haben, dass sie so viel Zeit investiert haben, dass sie mit uns den Mut hatten, die berĂĽhmten Bretter des Welt zu erobern!