Thore Schwilp leitet seit 1. Dezember die Gemeinschaftsschule am Pestalozziweg / Zuhause hält er sich aus Schul-Dingen raus.
Nach acht Monaten Vakanz hat Neumünsters schülerstärkste Schule wieder einen neuen Chef. Thore Schwilp hat am 1. Dezember die Nachfolge von Silke Rohwer angetreten, die zum 1. April nach nur fünf Jahren ins Bildungsministerium gewechselt war. Der 40-Jährige aus Kaltenkirchen war in den vergangenen fünfeinhalb Jahren stellvertretender Schulleiter der Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule in Tornesch (Kreis Pinneberg).
Er freue sich sehr auf die neue Aufgabe, sagt der gebürtige Hamburger, der in Norderstedt aufwuchs und nach seinem Abitur am Wirtschaftsgymnasium Deutsch und Sport auf Lehramt in Flensburg studierte. „Die Gemeinschaftsschule Brachenfeld war die erste Integrierte Gesamtschule in Schleswig-Holstein. Sie ist landesweit bekannt, sozusagen ein Leuchtturm“, sagt Schwilp. Und er benotet seine neue Wirkungsstätte gleich mit einem sehr gut: „Hier herrscht ein wertschätzender und offener Umgang miteinander, bei Lehrern wie bei Schülern. Das ist eine wirklich schöne Atmosphäre.“
Vier Kernziele nennt der mit einer Sozialpädagogin verheiratete Vater von vier Kindern im Alter von 6 bis 13 Jahren für seine neue Tätigkeit. Die individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers soll beibehalten und gefestigt werden. Weiteres Ziel ist eine bessere Vorbereitung der Kinder und Jugendlichen auf die Zeit nach dem Abschluss. „Wir wollen helfen, dass sie den richtigen Beruf oder das richtige Studium für sich finden können“, sagt Thore Schwilp. Hier knüpft auch der dritte Punkt, die weitere Digitalisierung des Unterrichts, an. „Auf diesem Gebiet sind wir Modellschule und wollen die Schüler mit dem ausstatten, was sie später an Medienkompetenz und technischem Wissen benötigen.“ Wichtig ist dem neuen Chef aber besonders der vierte Punkt, das soziale Lernen. „Bei uns sind Kinder aus allen sozialen Milieus willkommen. Wir leben diese bewusste Vielfalt und sind stolz darauf. Die Schüler sollen lernen, sich zu schätzen, zu akzeptieren und Konflikte sachlich zu regeln.“
Zuhause in Kaltenkirchen hält er sich als Papa von drei Töchtern und einem Sohn aus Schul-Dingen raus. „Das regelt zum Glück alles meine Frau. Auf Elternabenden bin ich eigentlich nicht zu finden“, sagt Thore Schwilp und fügt schmunzelnd an: „Das ist wohl auch besser so.“
Lehrer war ĂĽbrigens nicht von Anfang an sein Berufsziel. Der Wunsch reifte erst während seiner Zivildienstzeit in einem Kindergarten. „Dort habe ich zwei Dinge gelernt: Zum Einen, dass ich den Umgang mit Kindern gut finde, zum Anderen, dass sie gern ein bisschen größer sein dĂĽrfen.“