Viele neue unterrichtsbegleitende Möglichkeiten durch die Integration von Android SmartTVs in den (Fach-)Unterricht

6. Januar 2019 | Von | Kategorie: Lesenswertes
Die Gemeinschaftsschule NeumĂŒnster-Brachenfeld sucht sich alternativen Weg im Prozess der Digitalisierung.

SmartTV_Brachenfeld

Wer glaubt, dass SmartTVs nur etwas fĂŒr das hĂ€usliche Wohnzimmer sind, der hat weit gefehlt.

Bei der Suche nach zeitgemĂ€ĂŸen und bezahlbaren Möglichkeiten, um digitale Medien mit in den Unterricht zu integrieren sind die Kolleginnen und Kollegen der Gemeinschaftsschule NeumĂŒnster-Brachenfeld auf dieses neuere Medium gestoßen.

Das EndgerĂ€t kann nĂ€mlich weitaus mehr, als nur Fernsehprogramme und ein paar Streaming-Angebote abbilden und dabei hat es entscheidende Vorteile fĂŒr den schulischen Gebrauch.

„Wir sind mit Beamern an einer Deckeninstallation gestartet“, so Anselm Steigner, IT- und Medienkoordinator der Schule, „das stellte sich schnell als kompliziertes und sehr teures Unterfangen dar.“

Ziel war es, multimediale Inhalte von mobilen EndgerĂ€ten auf das Bild an der Leinwand zu ĂŒbertragen, ohne sich dabei mit Kabeln verbinden zu mĂŒssen.

Dazu benötigt es zusĂ€tzliche technische Ausstattung fĂŒr die Beamer (Audioboxen und Wireless-Adapter) oder sehr teure Beamer, die sich in Verbindung mit der Zwischendeckeninstallation kaum finanzieren lassen und zudem wartungsintensiv sind und deutlich höhere Folgekosten verursachen.

„Bei Android SmartTVs ist diese Technik bereits zum vergleichbaren Preis zu haben, dafĂŒr kann das GerĂ€t einfach mehr“, so Hendrik Roßmann, Mitglied der Medienkoordination der Schule.

Die Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsgruppe „Digitale Medien“ haben sich fĂŒr 65 Zoll TVs in den KlassenrĂ€umen entschieden. Dabei ist das Bild auch bei kritischen LichtverhĂ€ltnissen genĂŒgend kontrastreich und aus den letzten Reihen noch lesbar.

Bildinhalte können mit den mobilen EndgerĂ€ten, wie Laptop, Tablet oder Smartphone nĂ€mlich vergrĂ¶ĂŸert und damit verdeutlicht werden. Die Kameras der Smartphones und Tablets werden umgehend zu Dokumentenkameras und damit zu sinnvollen Arbeitsmitteln, um Ergebnisse zu vergleichen oder ArbeitsblĂ€tter und Bilder digital nachvollziehbar zu machen.

Der SmartTV an sich ist bereits ein kleiner Computer mit Bildschirm, der im Gegensatz zu einem Beamer einiges an Software/Apps mitbringt. So sind viele Apps und Mediatheken bereits vorinstalliert und interne Browser, die mit einer Tastatur gut bedienbar sind auch schon im Basisumfang enthalten. Durch die Android-OberflĂ€che lassen sich die Einstellungen relativ einfach individuell, je nach den WĂŒnschen der Kolleginnen und Kollegen, anpassen. USB und HDMI-Schnittstellen sind mittlerweile obligatorisch.

Durch die Verbindung mit den mobilen EndgerĂ€ten spielen die GerĂ€te weitere Vorteile aus und werden fast zu Active-Boards, die allerdings den vier bis fĂŒnffachen Anschaffungspreis besitzen und oft wenig Verwendung finden, da sich die Kolleginnen und Kollegen im Vorfeld der Nutzung gut fortbilden mĂŒssen. „Die Nutzung der SmartTVs ist niedigschwelliger. Viele LehrkrĂ€fte haben solche GerĂ€te daheim und kennen die grundlegende Bedienung. Das ist ein gewaltiger Vorteil“, so Steigner.

Kolleginnen und Kollegen brauchen auch nicht auf die Kreidetafel zu verzichten, die vielerorts teuer entsorgt werden und spÀter fehlen. Die TVs werden so flach an der Wand montiert, dass sie problemlos hinter der Tafel ihren Platz finden. Bei Bedarf wird die Tafel einfach nach unten geschoben und das Tafelbild kann sogar in Bezug auf die Bildschirminhalte genutzt werden.

Dadurch werden technikaffine und technikfernere Kolleginnen und Kollegen nicht gegeneinander ausgespielt bzw. bevorzugt. Es soll ein Nebeneinander der Methoden geben. „Analoges Lernen hat genauso seine Berechtigung, wie digitales Lernen“, gibt Roßmann zu bedenken.

Wenn ein GerĂ€t nicht bedient werden kann, dann steht dem Kollegium auch das Team der MedienScouts zur Seite. Das sind SchĂŒlerinnen und SchĂŒler, die fĂŒr die Nutzung dieser GerĂ€te speziell geschult sind und mit ihrem Expertenwissen aushelfen können.

Sie können auch Fragen zur PrĂ€sentationssoftware, wie etwa Kahoot, Prezi, Mentimeter oder einfach PowerPoint beantworten. Außerdem sind sie im Stande, die stadtweite Schulcloud zu erklĂ€ren und andere nĂŒtzliche Inhalte in Form einer Multiplikationsentwicklung an das Kollegium zu vermitteln.  Dazu gehören auch stĂ€ndige interne Schulungen zu den neuen GerĂ€ten und Möglichkeiten durch SchĂŒlerinnen und SchĂŒler sowie Lehrerinnen und Lehrern.

„Wir sind ĂŒberzeugt von den GerĂ€ten. Die obere Etage und die Oberstufe sowie Besprechungs- und SchulungsrĂ€ume sind bereits ausgestattet. Jetzt planen wir die weitere Ausstattung der unteren Ebene und der FachrĂ€ume, gemĂ€ĂŸ unserem Medien-Entwicklungsplan“, sagt Steigner. „Wir sind dankbar, dass die Stadt als SchultrĂ€ger unser Vorhaben bestmöglich unterstĂŒtzt und die Vorteile ebenso sieht.“

Ohne zusĂ€tzliche finanzielle UnterstĂŒtzungen, Teilnahmen bei Wettbewerben und enormes Engagement aller Beteiligten wĂ€re die digitale Entwicklung so sicher nicht möglich.

Es bleibt zu hoffen, dass auch die Wirtschaft sich seiner weitreichenden gesellschaftlichen Aufgabe der UnterstĂŒtzung personeller und finanzieller Art noch bewusster wird, um diesen Entwicklungsprozess noch zu beschleunigen.

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