Parabel auf die schöne neue Medienwelt

18. Februar 2014 | Von | Kategorie: Lesenswertes, Oberstufe
Mit „Electronic City“ hat sich das Musical-Ensemble der Gemeinschaftsschule Brachenfeld keinen leichten Stoff ausgesucht / Rund 100 Besucher verfolgten eine gelungene Premiere.
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Zum guten Spiel kam eine ausgefallene Inszenierung: Das junge Musicaltheater der Gemeinschaftsschule Brachenfeld zeigte bei der Premiere seines neuen Stückes „Electronic City“ große Spielfreude. Foto: Steinhausen

Die digitale Medienwelt bestimmt unserer Leben. Wie schnell sie uns über den Kopf wachsen kann, beschreibt das Theaterstück „Electronic City“ von Falk Richter, das 2003 in Bochum uraufgeführt wurde. Das Musical-Ensemble der Gemeinschaftsschule Brachenfeld stellte jetzt seine Version der skurrilen Flughafen-Romanze vor. Rund 100 Besucher erlebten im kleinen Schauspielstudio eine beeindruckende Premiere.

Tom (Oliver Schultz) ist Geschäftsmann. Er fliegt von Stadt zu Stadt, lebt aus dem Koffer in Zimmern der immer gleichen „Welcome Home“-Hotelkette. Er ist abhängig von seinem Handy, den Pornokanal kennt er in- und auswendig, und eigentlich interessiert ihn wenig, in welcher Stadt er sich gerade aufhält.

Joy (Henrike Ketelhut) ist Springerin einer Fastfoodkette. Bei ihrer Aushilfe in der Flughafen-Filiale bricht sie verzweifelt zusammen. Die Technik überfordert sie, ungeduldige Geschäftsleute lassen erbarmungslos ihren Frust an ihr aus. Aber dann lernen sich Joy und Tom kennen, eine Romanze entspinnt sich. Sie kämpfen um den ersten Platz im Flugzeug und landen gemeinsam in der Gewahrsamszelle. Das ruft eine gierige Medienwelt auf den Plan. Ihre Geschichte soll in einer Doku-Soap verfilmt werden, in der Realität und Film miteinander verschwimmen.

In dem knapp 90-minütigen Stück stehen außerdem Lena Schlüter, Linn Rehwinkel, Hannah Voß, Louisa Breiholz und Jule Greinert auf der Bühne. „Es ist ein gewagtes Stück, das nicht in unsere Spaßwelt passt, und das schwierig zu spielen ist. Unsere Darsteller haben es ganz souverän gemacht“, lobte Leiter Tilmann Weiherich nach der Premiere.

Unterstützung bei der Bühnen- und Kostümgestaltung gab es auch diesmal wieder von Elisabeth Richter, die bereits für das Stück „Frühlingserwachen“ verpflichtet wurde. „Electronic City“ ist erneut zu sehen am heutigen Montag, 17. Februar, und jeweils Donnerstag und Freitag am 20., 21., 27. und 28. Februar, immer ab 19 Uhr. Die Karten kosten für Schüler 3 Euro, für andere erwachsene Besucher 5 Euro.

Text und Bild: B. Steinhausen (Quelle: [snippet id=“link“] http://www.shz.de/lokales/holsteinischer-courier/, 17.02.2014)

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