Chemtrails, der Taxil-Schwindel und Antisemitismus in Musikvideos:
Antisemitismusbeauftragter des Landes Baden-WĂĽrttemberg an der Gemeinschaftsschule Brachenfeld in NeumĂĽnster
Am Freitag, den 30.11.2018, war Dr. Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter des Landes Baden-WĂĽrttemberg zu Gast an der Gemeinschaftsschule Brachenfeld in NeumĂĽnster.
Nach der Begrüßung durch Schulleiter Herrn Thore Schwilp und Herrn Studienrat Nikolai Klotzbücher (Magister Artium) und Projektleiter für das Projekt Schule gegen Rassismus und Schule für Courage sowie Maike Vos, Oberstudienrätin und Projektleiterin des Projektes Schule gegen Rassismus, folgte ein Impulsvortrag von Herrn Dr. Blume. Er war auf Initiative von Herrn Klotzbücher an die Schule gekommen und hatte am Vorabend einen Vortrag in Kiel gehalten und nahm mit Ministerin Karin Prien an einer Podiumsdiskussion teil. Nach dem Impulsvortrag im Theatersaal der Gemeinschaftsschule gab es zunächst noch eine ausgiebige Fragenrunde unserer Schülerinnen und Schüler. Dabei zeigten unsere Schüler ein enormes Interesse, auch angesichts des anspruchsvollen Vortragsinhalts. Danach verteilten sich die 150 Schüler der 10. Klassen auf vier Workshops. Die Schüler waren bereits vorab anhand ihrer Erst- und Zweitwahl auf diese Workshops verteilt worden. Auch die Räume waren bereits vorab vorbereitet worden und die Schüler konnten in den Workshopräumen z.B. ein Musikvideo von Lisa Fitz anschauen und dieses im Anschluss bewerten.
Anhand präziser Aufgabenstellungen von Herrn Dr. Blume und seinen Rundgängen und Gesprächen mit den Schülern konnte eine für den vorgesehenen Zeitrahmen intensive Erarbeitung der Themenaspekte erfolgen. Im Workshop 1 ging es um Chemtrails. Dort war die Frage, ob die Streifen am Himmel wirklich Gifte seien, mit denen wir ruhiggestellt werden sollten? Ebenso war hierbei von Interesse, warum der Glaube an Chemtrails schnell in antisemitische Gedanken führe. Im Workshop 2 mit dem Musikvideo: „Ich sehe was, was du nicht siehst“ ging es um sprachliche Bilder, Anspielungen und Symbole in Liedern und Videos und wie man diese verstehen kann. Im Workshop 3 ging es darum, wie die damals modernen Medien genutzt wurde, um eine Weltdeutung zu transportieren und was dies für unsere heutige Mediennutzung bedeute. Im Workshop 4 ging es um den sogenannten Taxil-Schwindel. Damit ist gemeint, dass es dem Franzosen Leo Taxil (1885-1897) gelang, frei erfundene Geschichten über die Anbetung des Satans durch eine Gruppe der Freimaurer zu veröffentlichen, die zum Bestseller wurden. Die Frage war, wie sich solche Schwindel durchschauen lassen.
Herr Blume war immer ansprechbar und ging durch die Workshops und die beaufsichtigten Lehrer standen in den Workshopräumen ebenfalls für Rückfragen zur Verfügung. Alle Schüler hatten die Möglichkeit, im Internet zu recherchieren. Zum Abschluss der Veranstaltung stellten die einzelnen Workshopgruppen ihre Ergebnisse im Theatersaal im Plenum vor und Herrn Blume kam nochmals abschließend mit den Schülern ins Gespräch. Dass dieses Veranstaltungsformat auf großes Interesse traf, konnte man an dem ausgeprägten Gesprächsbedarf der Schülerinnen und Schüler während und nach der Veranstaltung feststellen. Eine sichtlich gelungene Veranstaltung, um auf das aktuelle Thema des Antisemitismus aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass an einer großen Schule mit heterogener Schülerschaft dieses Veranstaltungsformat jahrgangsbezogen hervorragend umsetzbar ist. Eine wiederholte Einladung an Herrn Blume erging und er hat zugesagt, dass er noch sehr gerne öfters in den hohen Norden kommen werde und dass die Gemeinschaftsschule Brachenfeld absolut zurecht die Auszeichnung beste Schule bekommen hat.