Das verglaste Shed- oder Sägezahn-Dach lässt zwar viel Licht in die Pausenhalle der Gemeinschaftsschule Brachenfeld – und auch architektonisch ist die Konstruktion mit den geschwungenen Leimbindern ein Hingucker. Aber energetisch ist der Bau vom Anfang der 1970er-Jahre eine Katastrophe. „Wir haben im Sommer 30 Grad, im Winter 16 Grad“, sagte der kommissarische Schulleiter Jürgen Tetzner.
Das soll sich ändern. Nach der Fassade vor sechs Jahren soll jetzt das Dach der Gemeinschaftsschule mit Bundesmitteln aus dem Kommunalinvestitions-Förderungsgesetz saniert werden. Landesbildungsministerin Britta Ernst übergab gestern an der Schule einen Förderbescheid über 1,3 Millionen Euro. 90 Prozent zahlt der Bund. Die Stadt als Schulträger ist mit 10 Prozent dabei, sodass insgesamt gut 1,4 Millionen Euro fließen.
„Das ist gut angelegtes Geld“, fand Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras. Für die Sanierung sei es höchste Zeit. „Wir sparen künftig Energie und Geld. Das ist auch für die Umwelt wichtig. Es werden mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen“, sagte Tauras.
Claus-Peter Hillebrand, der Leiter der Zentralen Gebäudewirtschaft bei der Stadt, nannte die Zahlen. „Wir werden den CO2-Ausstoß um fast 17 Tonnen reduzieren“, sagte er und bezifferte die Energieeinsparung auf 84 000 Kilowattstunden im Jahr. „Allein mit Mitteln aus diesem Förderprogramm werden wir den CO2-Ausstoß in den öffentlichen Gebäuden der Stadt um 5 Prozent gesenkt haben“, so Hillebrand.
Baustart für die Sanierung soll im Juni sein. Da während des laufenden Schulbetriebs gearbeitet wird, könnte die Sanierung zum Jahresende abgeschlossen sein. Das Shed-Dach soll eine neue Verglasung erhalten, ist bei der Sanierung aber buchstäblich die kleinere Baustelle.
Das eigentliche Problem ist das 4500 Quadratmeter große Flachdach, das die Pausenhalle, die Aula mit Mensa und den Fachklassentrakt überspannt. Das neue Dach soll gedämmt werden und ein Gefälle bekommen. „Damit wird dann hoffentlich auch das Problem mit den Eimern gelöst“, hoffte Hillebrand: Das Dach ist an manchen Stellen undicht und hat im Grunde kaum eine Wärmedämmung. „Das war ein großer Schwachpunkt“, sagte Claus-Peter Hillebrand.
Text und Bild: Rolf Ziehm
Quelle: http://www.shz.de/lokales/holsteinischer-courier/neues-dach-fuer-1-4-millionen-euro-id16669301.html